AC art experience
Veranstaltung
Vernissage / Ausstellung
Zeit & Ort
17. Juni 2025, 18 Uhr
Ungargasse 59-61, 2. Stock
Über die Architektur & die Kunst
"Durch diese Dekade"
Zur Website des Künstlers
Besuch der Ausstellung nach Terminvereinbarung
+43 1 581 62 80 - 10 oder office(at)ac.co.at
AC art experience 2025: David Lieser / Durch diese Dekade
Wir bei AC lieben Kunst. Denn wir in der Architektur können viel von der Kunst lernen. Warum also nicht ein neues Format ins Leben rufen: Die AC art experience! Wir denken, die Kunst ist es wert, jeden Tag neu erfahren zu werden – nicht nur in Bezug auf die Architektur.
Den gelungenen Start unseres neuen Formats feierten wir kürzlich mit der Vernissage des Künstlers und langjährigen Mitarbeiters David Lieser und seiner Ausstellung „Durch diese Dekade“. Bis auf weiteres sind in unserem Büro in der Wiener Ungargasse noch elf Werke David Liesers zu sehen, die in den Jahren 2015 bis 2025 entstanden sind.
Mit diesen Arbeiten zu starten hat sich angeboten, weil uns eine lange Zusammenarbeit in der Architektur verbindet, und weil sich die Werke mit Linie, Fläche, Raum und Form auseinandersetzen. Sie tragen eine stark grafische Handschrift, sie sind direkt, klar und auf das Wesentliche reduziert. Man kann sie als eigenständige Untersuchungen von räumlichen Zuständen, grafischen Kompositionen, farblichen Energien sehen, die einen Dialog auf Augenhöhe mit der Disziplin der Architektur eingehen können.
Die Werke führen uns auf eine ungewohnte Art zurück zu den Grundlagen unserer architektonischen Arbeit. Sie fordern uns heraus, Farbe nicht nur als Oberfläche zu sehen, sondern im Zusammenspielt mit der Linie als räumliche architektonische Aussage.
Im Unterschied zur Architektur haben die Werke keinen praktischen Nutzen im engeren Sinn, sie entziehen sich der unmittelbaren Funktion. Und darin liegt ihr Wert, sie ermöglichen einen offenen Blick. Einen Blick, der uns aus den Zwängen des Alltags, den Vorgaben, Normen, Bauregeln und Zeitplänen ausbrechen lässt und uns erinnert, was Architektur im Kern auch ist: Eine kulturelle Praxis. Ein ästhetisches Denken. Eine gestalterische Haltung zur Welt.
Die Ausstellung ist eine Einladung zur Auseinandersetzung und zum Gespräch. Sie ist ein Impulsgeber für unser tägliches Schaffen. Sie macht sichtbar, wie aus Linien Raum entstehen kann, wie aus Farbe Atmosphäre wird, wie aus Abstraktion neue Realitäten wachsen können.
Kunst kann uns zeigen, was entsteht, wenn man loslässt; wenn man sich ganz dem Prozess anvertraut. Das kann für uns ein Kontrapunkt zur strukturierten Projektarbeit sein. Und vielleicht, wer weiß, entstehen aus dieser Spannung neue Ideen. Neue Linien. Neue Räume. Wir sind überzeugt, dass wir viel von der Kunst lernen können. Beide Disziplinen teilen ein gemeinsames Fundament: die Auseinandersetzung mit Form. Und beide sind darauf angewiesen, dass jemand hinsieht, sich einlässt – und reagiert.
Der Künstler selbst spricht ungern über seine Arbeiten. „Die Kunst spricht eine Sprache für sich, sie spricht für sich selbst, und ich nehme gerne die Bedeutung zurück, damit ich die Betrachter*innen ratlos vor den Bildern zurücklasse. Ich wünsche mir, dass Menschen sich darauf einlassen, auf das, was sie sehen, und damit in den Dialog mit dem Bild gehen.“
David Liesers vorliegende Arbeiten spielen mit menschlichen Wahrheiten und Aussagen, und sie spielen mit Schnittmengen, den sich überschneidenden Sehgewohnheiten der Betrachter*innen, die zwar ähnliche Formen erkennen – Vorder- und Hintergrund, Linie und Fläche, Raum, Farbe – und doch bei allen Anderes auslösen entlang des Kipppunkts zwischen dem Abstrakten und dem Konkreten, ein „großes Spiel“ also mit der individuellen Betrachtung. Ein Spiel, das allen ihre ganz eigene Art Experience schenkt.
Wir danken dem Künstler David Lieser für seine Arbeiten als Leihgaben für diese Ausstellung hier bei AC, und den gelungenen Auftakt unseres neuen Formats. Und wir danken den Werken für ihren Mut zur Klarheit, zur Abstraktion, zur Farbe.
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Über David Lieser
Geboren 1982 in der etwas zu kleinen Stadt Bad Homburg – die Kunst öffnete ihm das Tor zur Welt. In der Zeit des Umbruchs mit 15 Jahren sieht er zum ersten Mal in den Büchern der Eltern Werke wie das „Eierbrett“ des Dadaisten Hans Arp. Dass man Sperrholz mit Farbe anstreichen kann und daraus Kunst wird, fasziniert ihn. Seitdem stehen vor seinem inneren Auge viele Bilder. Alle rufen: mach´ es, mach´ ein Werk aus mir!
Um etwas Gescheites zu lernen, studierte er ab 2001 Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar, mit viel Raum für künstlerische Experimente. Nach dem Diplom 2008 beginnt dann der Ernst des Lebens. Mit kurzer Unterbrechung lebt und arbeitet er seitdem in Wien. Auch die Architektur ist interessant, und wenn er etwas macht, dann gründlich. Das Interesse führt ihn vom Design einer dreistufigen Treppenskulptur bis zur Leitung großer Projekte.
2016 bemerkt er eine Leerstelle in seinem Leben und das hat natürlich damit zu tun, dass er vor lauter Architektur nur noch wenig den Rufen der inneren Bilder folgt. „So geht das nicht,“ beschließt er und, dass „Werke machen“ doch das Wichtigste im Leben ist. Der Künstler ist wiedergeboren und sehr zufrieden in seinem neuen Atelier. Alles lässt sich gut an, zwei Ausstellungen in der Schleifmühlgasse Wien im Jahr 2018. Wie es weitergeht, weiß er nicht genau, aber eine Galerie muss her, noch mehr Verkäufe und viele Ausstellungen. Denn Werke wollen rezipiert und gesehen werden.
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"Die gezeigten Arbeiten spielen mit menschlichen Wahrheiten und Aussagen, und sie spielen mit Schnittmengen, den sich überschneidenden Sehgewohnheiten der Betrachter*innen, die zwar ähnliche Formen erkennen – Vorder- und Hintergrund, Linie und Fläche, Raum, Farbe – und doch bei allen Anderes auslösen entlang des Kipppunkts zwischen dem Abstrakten und dem Konkreten, ein „großes Spiel“ also mit der individuellen Betrachtung. Ein Spiel, das allen ihre ganz eigene Art Experience schenkt."
Impressionen der
AC art experience 2025
Foto Credit: Architects Collective, Peter Steinermayr




























































